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Was macht ein Brauer und Mälzer?

Als Brauer und Mälzer stellst Du selbst aus qualitativ hochwertigen Rohstoffen Bier her. Hinter dieser Produktion stecken eine Menge Schritte, die alle mit Bedacht durchgeführt werden müssen. Zunächst lernst Du, wie Du Malz herstellst, denn Malz ist neben Hefe eines der wichigsten Stoffe im Bier. Außerdem gilt seit 23. April 1516 das sogenannte deutsche Reinheitsgebot, welches besagt, dass Bier lediglich aus Hopfen, (Gersten-)Malz, Hefe und Wasser hergestellt werden soll. 
Brauer und Mälzer steuern und bedienen bei der Herstellung von Malz oder Bier, Biermisch- und alkoholfreien Getränken weitgehend automatisierte Produktionsanlagen, die sie auch reinigen, pflegen und warten. Für das Bierbrauen setzt Du geschrotetes Malz mit Wasser an, erhitzt den Maischebrei bis die in der Malzstärke enthaltenen Zucker frei werden und pumpst das Gemisch in einen Läuterbottich, wo die festen Bestandteile von einem Sieb zurückgehalten werden. Die Flüssigkeit, sogenannte Würze, leitest Du zur Sudpfanne, wo sie gekocht und mit Hopfen versetzt wird. Wenn die für die jeweilige Biersorte erforderliche Stammwürze erreicht ist, kühlst Du die Mischung ab und gibst für den Gärungsprozess Hefe zu. Ist das Bier reif, unterbrichtst Du den Gärvorgang durch Entnahme der Hefe, füllst es anschließend in Flaschen, Dosen oder Fässer ab. In allen Produktionsphasen kontrollierst und regulierst Du die Temperaturen, entnimmst Proben, überwachst Meßwerte, um bei Abweichungen schnell eingreifen zu können.

Wie wirst Du Brauer und Mälzer?

In Deiner Ausbildung zum Brauer und Mälzer bist Du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Die praktische Seite des Berufsbildes lernst Du im Betrieb kennen, indem Du konkrete Aufgaben übernimmst. In der Berufsschule wird Dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt. Während Deiner Ausbildung führst Du über Deine Aufgaben und Tätigkeiten ein Berichtsheft. Es dient als Ausbildungsnachweis und wird regelmäßig von Deinem Ausbilder kontrolliert. Am Ende des 2. Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Die Abschluß-/ Gesellenprüfung folgt am Ende Deiner Ausbildung nach 3 Jahren und besteht aus mehreren Prüfungsbereichen. Nach Bestehen Deiner Prüfung bist Du staatlich anerkannter Brauer und Mälzer. Duch eine Modernisierung der Ausbildung ist zudem eine gestreckte Form der Gesellen- und Abschlußpürung möglich, das bedeutet, dass die Zwischenprüfung entfallen kann.

Welche Kompetenzen und Fähigkeiten brauchst Du?

Brauer und Mälzer kannst Du theoretisch mit jedem Schulabschluß oder sogar ohne Abschluß werden. Die Mehrheit der Auzubildenden besitzt das (Fach-)Abitur. Danach folgen Auszubildende mit einem Realschulabschluß, ein kleiner Teil mit einem Hauptschulabschluß. Nur sehr wenige beginnen die Ausbildung ohne Schulabschluß.

Die wichtigsten Kompetenzen eines Brauers und Mälzers sind: 

*  Beobachtungsgabe und Aufmerksamkeit (z. B. bei visuellen Kontrollen, bei Überwachen der Produktionsanlagen)

*  Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z. B. beim Reinigen und Instandhalten der
   Pruduktionsanlagen)

*  Sorgfalt und Verantwortungsbewußtsein (z. B. beim Einhalten von Temperaturen, beim Befolgen
   lebensmittelrechtlicher Vorschriften)

*  Interesse in den Schulfächern

   - Mathematik (Berechnungen zur Hofpenzugabe sowie Zutaten wie Zucker, Sirup, Limonadengrundstoffe und
     Essenzen)
   - Chemie (Verstehen chemischer und biotechnologischer Abläufe beim Brauen)
   - Biologie (Verständnis biologischer Vorgänge beim Maischen sowie beim Gären, Reifen und Lagern vorn Bier)

Brauer und Mälzer ist ein technischer Beruf, so dass Dein Arbeitsumfeld in einer Brauerei ist. Du kannst im Schichtdienst arbeiten und bist teilweise körperlicher Belastung ausgesetzt. 

Was verdient ein Brauer und Mälzer in der Ausbildung?

In der Ausbildung kannst Du durchschnittlich mit folgenden Vergütungen rechnen:

* im 1. Ausbildungsjahr: 933 Euro
* im 2. Ausbildungsjahr: 1.053 Euro 
* im 3. Ausbildungsjahr: 1.163 Euro 

Im Berufsleben richtet sich Dein Einkommen als Brauer und Mälzer nach unterschiedlichen Faktoren wie Berufserfahrung, Branche und Arbeitsort.
Beispielhafte tarifliche Einstiegsgehälter sind:

* Hotel- und Gaststättengewerbe: 1.800 - 2.300 Euro
* Brauereien: 3.500 - 3.600 Euro

Wie sind die Zukunftschancen als Brauer und Mälzer?

Du kannst Dich als Brauer und Mälzer sowohl in Brauerein und Mälzereien, bei Herstellern von Bier- und Hefeextrakten als auch in Betrieben der Obst- und Gemüsesaftherstellung oder den Herstellern anderer nichtalkoholischer Getränke bewerben. Besonders attraktiv ist der Beruf des Brauers und Mälzers auch aufgrund seiner vielfältigen Weiterbildungsoptionen. Wenn es Dich reizt, Dein Wissen auszubauen, einen neuen Titel zu erwerben oder einfach mal über den Tellerrand zu schauen, musst Du Dich nur noch für eine der vielen Möglichkeiten entscheiden. 
Lehrgänge und Seminare sind die Weiterbildungsoption mit dem geringsten zeitlichen Aufwand. Oft reicht schon ein Wochenende, um einen Einblick in ein neues Themengebiet zu bekommen oder altes WIssen wieder aufzufrischen. Mögliche Bereiche sind:

- Brauereiwesen
- Lebensmittelhygiene
- Lebensmittelrecht
- Qualitätsprüfung

Für die berufliche Weiterbildung benötigst Du etwas mehr Zeit. Eine Weiterbildung zum Meister dauert berufsbegleitend mehrere Jahre. Dafür kannst Du anschließend mit mehr Verantwortung im Betrieb und einem höheren Gehalt rechnen. Der Meistertitel bietet Dir in der Regel die Möglichkeit zu studieren. Folgende Weiterbildungsmöglichkeiten bieten sich für Dich:

- Brauer- und Mälzermeister
- Betriebsbraumeister
- Brau- und Getränketechnologe
- Getränkebetriebsmeister
- Industriemeister für Fruchtsaft und Getränke
- Techniker für Lebensmitteltechnik
- Technischer Fachwirt
- Fachmann für kaufmännische Betriebsführung
- Ausbilder