Berufe im Wandel - FotografIn

Es gibt viele Berufe, die sich im Laufe der Zeit stark verändert haben, sowohl aufgrund technologischer Fortschritte als auch gesellschaftlicher Veränderungen. Einer der Berufe, der sich in den letzten Jahren besonders stark gewandelt hat, ist der des Fotografen.

 

Früher, bevor die digitale Fotografie aufkam, war der Beruf des Fotografen stark von der Verwendung von Film und chemischer Entwicklungstechnik geprägt. Hier sind einige Merkmale des Berufs des Fotografen in der Vergangenheit:

  1. Filmbasierte Fotografie: Fotografen verwendeten Filmrollen, um Fotos aufzunehmen. Diese Filme mussten entwickelt, fixiert und gedruckt werden, bevor die Bilder sichtbar waren. Dieser Prozess erforderte spezielle Kenntnisse und eine Dunkelkammer, um die Filme zu entwickeln.

  2. Begrenzte Aufnahmekapazität: Filmrollen hatten eine begrenzte Anzahl von Aufnahmen, je nach der Größe des Films und der Kamera. Fotografen mussten sorgfältig überlegen, welche Fotos sie machen wollten, da das Wechseln der Filmrolle zeitaufwendig und kostspielig war.

  3. Langsamer Workflow: Der Prozess vom Fotografieren bis zum fertigen Foto dauerte länger. Nachdem der Film entwickelt war, mussten die Negative sorgfältig ausgewählt und vergrößert werden, um Abzüge zu erstellen. Dieser Prozess erforderte viel Zeit und handwerkliches Geschick.

  4. Begrenzte Bearbeitungsmöglichkeiten: Die Bearbeitung von Fotos war begrenzt und erforderte hauptsächlich manuelle Techniken in der Dunkelkammer. Fotografen konnten Kontraste anpassen, Beschnitt vornehmen und Farbfilter verwenden, um bestimmte Effekte zu erzielen.

  5. Physische Präsentation von Fotos: Fotografen druckten ihre Fotos in der Regel aus und präsentierten sie in gedruckter Form. Das Teilen und Verbreiten von Fotos war auf den Austausch von gedruckten Abzügen oder Dias beschränkt.

Der Beruf des Fotografen war damals von einer gewissen technischen Komplexität und einer stärkeren Fokussierung auf handwerkliches Können geprägt. Die Entstehung der digitalen Fotografie hat jedoch eine tiefgreifende Veränderung in der Art und Weise, wie Fotos aufgenommen, bearbeitet und verbreitet werden, mit sich gebracht.

Hier sind einige Aspekte des Berufs des Fotografen, die heutzutage relevant sind:

  1. Professionelle Fotografie: Es gibt nach wie vor eine hohe Nachfrage nach professionellen Fotografen für verschiedene Bereiche wie Porträt-, Hochzeits-, Mode-, Produkt- und Eventfotografie. Fotografen arbeiten oft freiberuflich und bieten ihre Dienste entweder als Allrounder oder auf spezifische Nischen spezialisiert an.

  2. Soziale Medien und Online-Plattformen: Mit dem Aufstieg der sozialen Medien und der Bedeutung von visuellem Inhalt in der Online-Welt werden Fotografen verstärkt für die Erstellung von Bildern und Inhalten für Blogs, Websites, soziale Medien und andere Online-Plattformen engagiert. Sie helfen Unternehmen, ihre Marke zu präsentieren und visuelle Geschichten zu erzählen.

  3. Stockfotografie: Stockfotografie ist ein weiterer wichtiger Bereich, in dem Fotografen ihre Bilder an Agenturen oder Plattformen verkaufen, um von anderen Unternehmen oder Einzelpersonen lizenziert zu werden. Diese Bilder werden für kommerzielle Zwecke wie Werbung, Websites, Zeitschriften und vieles mehr verwendet.

  4. Bildbearbeitung und Retusche: Mit fortschrittlicher Bildbearbeitungssoftware können Fotografen ihre Bilder nachträglich bearbeiten und retuschieren. Dies ist ein wichtiger Teil des Fotografieprozesses geworden und ermöglicht es Fotografen, ihre künstlerische Vision zu verwirklichen und Bilder zu optimieren.

  5. Spezialisierte Bereiche: Neben den traditionellen Bereichen der Fotografie gibt es heute auch spezialisierte Nischen, in denen Fotografen tätig sind. Dazu gehören beispielsweise Drohnenfotografie und -videografie, 360-Grad-Fotografie, virtuelle Realität (VR) und erweiterte Realität (AR) sowie Fotografie im medizinischen Bereich oder forensische Fotografie.

  6. Selbstvermarktung und Online-Präsenz: Fotografen müssen sich heutzutage aktiv selbst vermarkten und eine starke Online-Präsenz aufbauen. Das Erstellen einer eigenen Website, die Nutzung von sozialen Medien, das Netzwerken mit anderen Fachleuten und die Teilnahme an Ausstellungen oder Wettbewerben sind wichtige Schritte, um die eigene Arbeit zu präsentieren und Kunden anzuziehen.

Trotz der Veränderungen in der Branche bleibt die Fähigkeit, kreative Bilder zu erstellen und ein gutes Auge für Komposition, Licht und Ästhetik zu haben, eine grundlegende Voraussetzung für jeden Fotografen. Darüber hinaus erfordert der Beruf des Fotografen auch unternehmerische Fähigkeiten, technisches Know-how und die Fähigkeit, mit Kunden zusammenzuarbeiten und ihre Anforderungen zu verstehen.

 

 

 

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