Anästhesietechnischer AssistentIn - Vorstellung des Berufsbildes
Anästhesietechnische AssistentInnen (ATA) arbeiten eng mit AnästhesistInnen und Pflegepersonal zusammen, um Patientinnen und Patienten während operativer oder diagnostischer Eingriffe sicher zu betreuen. Sie sind Fachkräfte für Narkosevorbereitung, Überwachung und Nachsorge – und damit ein unverzichtbarer Teil des medizinischen Teams im Operationssaal. Der Beruf verbindet medizinisches Fachwissen, technisches Verständnis und ein hohes Maß an Verantwortung für das Wohl der Patienten.
Was machen Anästhesietechnische AssistentInnen?
Anästhesietechnische Assistenten sind dafür zuständig, dass während einer Operation oder eines Eingriffs alles reibungslos abläuft. Ihre Aufgaben umfassen:
- Vorbereitung von Narkosen: Bereitstellen und Überprüfen von Geräten, Medikamenten und Materialien für die Anästhesie
- Betreuung der Patienten vor der Narkose: Beruhigung, Aufklärung über Abläufe, Vorbereitung auf den Eingriff
- Assistenz während der Narkose: Unterstützung des Arztes bei der Einleitung, Aufrechterhaltung und Ausleitung der Narkose
- Überwachung der Vitalfunktionen: Kontrolle von Atmung, Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und Bewusstsein
- Nachsorge im Aufwachraum: Überwachung bis zur vollständigen Erholung aus der Narkose
- Wartung und Pflege von Geräten: Verantwortung für die Funktionstüchtigkeit und Sicherheit von Anästhesieapparaten, Beatmungsgeräten und Monitoring-Systemen
- Dokumentation: Sorgfältige Aufzeichnung aller relevanten Daten und Maßnahmen
Wie wird man Anästhesietechnischer AssistentIn?
Der Beruf ist in Deutschland seit 2022 durch das Gesetz über die Ausbildung zur Anästhesietechnischen Assistentin und zum Anästhesietechnischen Assistenten (ATA-Gesetz) bundesrechtlich geregelt.
- Ausbildung:
Dauer: 3 Jahre, an staatlich anerkannten Schulen für Anästhesietechnische Assistenz
Form: Wechsel von theoretischem Unterricht (ca. 1.600 Stunden) und praktischer Ausbildung (ca. 3.000 Stunden) in Krankenhäusern
- Voraussetzungen:
Mittlerer Schulabschluss oder gleichwertiger Bildungsstand
Gesundheitliche Eignung
Interesse an Medizin, Technik und Teamarbeit
- Inhalte der Ausbildung:
Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre
Pharmakologie und Hygiene
Anästhesieverfahren, Notfallmanagement, Gerätekunde
Patientenbetreuung, Kommunikation und rechtliche Grundlagen
- Abschluss: Staatliche Prüfung mit schriftlichem, mündlichem und praktischem Teil
- Weiterbildungsmöglichkeiten:
Fachweiterbildungen (z. B. Intensivpflege, Notfallmanagement)
Studium im Bereich Pflege-, Gesundheits- oder Medizintechnik
Welche Kompetenzen und Fähigkeiten brauchst Du?
ATA ist ein anspruchsvoller Beruf, der technisches Verständnis, Verantwortungsbewusstsein und soziale Stärke vereint. Wichtige Fähigkeiten sind:
- Medizinisches und technisches Verständnis – für Geräte, Medikamente und physiologische Zusammenhänge
- Konzentrationsfähigkeit und Präzision – besonders in stressigen Situationen
- Empathie und Einfühlungsvermögen – für den Umgang mit Patient:innen vor und nach Eingriffen
- Teamfähigkeit – Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflegekräften und OP-Personal
- Schnelle Reaktionsfähigkeit – im Notfall richtig handeln können
- Belastbarkeit und Ruhe – auch unter Zeitdruck oder bei langen Operationen konzentriert bleiben
- Hygienebewusstsein – strikte Einhaltung medizinischer Standards
Was verdienen Anästhesietechnische AssistentInnen?
Das Einkommen hängt von Arbeitgeber, Region und Berufserfahrung ab.
Während der Ausbildung (nach Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst – TVAöD):
- 1. Jahr: ca. 1.190 € brutto/Monat
- 2. Jahr: ca. 1.250 € brutto/Monat
- 3. Jahr: ca. 1.350 € brutto/Monat
Einstiegsgehalt: ca. 3.200–3.600 € brutto/Monat
Mit Berufserfahrung: bis zu 4.000 € brutto/Monat oder mehr
Leitungspositionen oder Spezialisierungen: höhere Vergütung möglich, insbesondere in Universitätskliniken oder Intensivbereichen
Wie sind die Zukunftschancen für Anästhesietechnische AsssistentInnen?
Die Zukunftsaussichten sind ausgezeichnet – ATAs gehören zu den gefragtesten Fachkräften im Gesundheitswesen.
- Systemrelevanz: Anästhesie und OP-Begleitung sind unverzichtbare Bestandteile der modernen Medizin.
- Fachkräftemangel: Krankenhäuser und Kliniken suchen händeringend qualifiziertes Personal.
- Technologischer Fortschritt: Neue Geräte und Verfahren erweitern das Tätigkeitsfeld – geschultes technisches Verständnis bleibt essenziell.
- Vielfältige Einsatzbereiche: OP, Aufwachraum, Notaufnahme, Intensivstation oder Schmerztherapie.
- Sichere Berufsperspektive: Stabile Anstellungsmöglichkeiten, sehr geringe Arbeitslosigkeit.
- Weiterentwicklung: Gute Chancen für Aufstieg, Spezialisierung oder berufsbegleitendes Studium.
Wer medizinisches Interesse, technisches Verständnis und Verantwortungsbewusstsein mitbringt, findet im Beruf der Anästhesietechnischen Assistenz eine sinnvolle, krisensichere und erfüllende Tätigkeit mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten.

